Kopfgeburt – War der Bruch nicht Kunst?

Es ist schon sehr lange her, als ich diese Maske geschaffen habe. Sie stammt nahezu aus den Anfängen meiner künstlerischen Entwicklung. Damals sollte sie auf einem Rohr stehen, das man auch zum Tragen benutzen kann, wenn man sie sich vor das Gesicht halten will. Dieses Rohr ist noch vor dem Brand abgebrochen, seinerzeit habe ich diese Dinge noch nicht fotografisch dokumentiert und mir waren auch die Zusammenhänge im Hintergrund nicht klar. Jedenfalls konnte ich auch ohne den Griff leben und setzte die Maske auf einen Metallstiez. So ist sie hier auf dem Foto zu sehen.

Die ursprünglich Fassung der Maske: Kopfgeburt

Sehr lange Jahre war sie so zu sehen, bis ich der Ansicht war, dass sie bei KUNST IM ZELT 2023 ausgestellt werden sollte, denn sie war ja gebrochen und dann so geblieben. Das Thema der Ausstellung war: Erstanden aus Ruinen. Als sie dann von ihrem Standort aus transportiert werden sollte, fiel sie in wirklich unerklärlicher Weise auseinander. Es war kaum eine Krafteinwirkung dazu nötig. Sie wurde nur auf einer weichen Unterlage abgelegt. Es war ein Bruch, passend zur Ausstellung. So gebrochen war sie dann dort auch zu sehen. Ich fragte mich, ob das so nicht viel künstlerischer ist als die ganze Plastik. Das kann sein. Jeder kann es auf sich wirken lassen und sich dann eine Meinung dazu bilden. Meine Ansicht bildete sich so, dass ich die Figur wieder zusammensetzen wollte, denn durch den Bruch geht ja der Ausdruck des Gesichts verloren. Ich klebte, spachtelte, grundierte, bemalte und schon hatte ich sie wieder meine alte Maske, allerdings hat sie jetzt einen leicht veränderten Gesichtsausdruck.

Kopfgeburt während der Restaurierung

Kopfgeburt vor der Bemalung

Kopfgeburt vom unsichtbaren Bruch gezeichnet, bemalt

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